Gemeinsam mit seinen Freunden umrundete Wolfgang „Radlwolf“ Dabernig die Außengrenzen Österreichs mit seinem Fahrrad. 22 Tage mit 20 Radetappen, 2.168 Kilometer und 20.815 Höhenmeter wurden dabei zurückgelegt.
Der Behindertenradsportler Wolfgang Dabernig Vor 19 Jahren, im Mai 1994, stürzte Wolfgang Dabernig aus Kötschach mit seinem Mountainbike am Plöckenpass und brach sich dabei zwei Halswirbel – die Diagnose: Querschnittlähmung. Nach sechsmonatiger Rehabilitation in Tobelbad/Steiermark kämpfte sich Wolfgang mit eisernem Willen und der Hilfe seiner Frau Karin zurück und ist seitdem ein sehr erfolgreicher Behindertensportler. So konnte er bei den Paralympischen Spielen 2004 in Athen die Silbermedaille beim Straßenradrennen gewinnen. Auch startete Wolfgang vier Jahre später bei den Paralympics in Peking.
Der Radlwolf und seine persönliche Ö-Rundfahrt Österreich mit dem Rad zu umrunden, das war schon lange ein Traum des Behindertensportlers Wolfgang Dabernig. Diese „Rad-Er-fahrung“ machte er nun gemeinsam mit seinen Trainingspartnern Kurt Strobl und Ossi Jochum. Begleitet und betreut wurden die Sportler von Günther Schreibmajer, der die Reise filmisch dokumentiert hat. Start und Ziel war Kötschach-Mauthen.

v.l. Wolfgang Dabernig, Ossi Jochum, Kurt Strobl und Betreuer und Kameramann Günther Schreibmajer
Vom 18. Mai bis 8. Juni 2013 umradelten die Freunde die neun Bundesländer an den Außengrenzen Österreichs. Dabei wurden in 22 Tagen (20 Radetappen) durch die acht Nachbarstaaten Österreichs (Italien, Slowenien, Ungarn, Slowakei, Tschechien, Deutschland, Schweiz, Liechtenstein, Schweiz, Italien) gegen den Uhrzeigersinn 2.168 Kilometer und 20.815 Höhenmeter zurückgelegt. Hohe Berge, liebliche Hügellandschaften und Täler, weitläufige Ebenen mit fruchtbaren Böden, sowie verlassene Gegenden am ehemaligen Eisernen Vorhang, Seen, wilde Fluss- und Aulandschaften und großartige Weinkulturen wurden dabei erkundet. Das Dach der Tour stellte der 2.383m hohe Flüelapass bei Davos in der Schweiz dar, er war noch zwei Tage zuvor wegen Schnee gesperrt gewesen.
Glück im Unglück: Regen erschwerte die Bedingungen In Tschechien erreichte eine Regenfront die Sportler. Eine Etappe musste nach 20 Kilometern bei starkem Regen und einer Temperatur von 5 Grad abgebrochen werden. Durch Bayern wurden die Radler vom Regen begleitet, Krisenstimmung machte sich in Altötting breit, doch die Sportler entschlossen sich, die Tour fortzusetzen. Man hatte Glück im Unglück, später wurden Ortschaften und Landstriche vom Hochwasser überflutet, die man nur drei Tage zuvor hinter sich gelassen hat. Ab dem Bodensee stellte sich die Sonne wieder als treuer Begleiter bis zum Zielort Kötschach-Mauthen ein.
Prominente Tourbegleiter Während der Tour haben sich immer wieder Radsportfreunde dem Umrundungsteam angeschlossen. Bei der großen Verabschiedung am Kötschacher Hauptplatz mit der Obergailtaler Trachtenkapelle Kötschach, Bürgermeister Walter Hartlieb und Landessportdirektor Reinhard Tellian,spendete Pfarrer Krzysztof Nowodczynskiden Segen. Die OSK Sportjugend begleitete die Radler auf den ersten Kilometern, genauso wie Ex-Gesundheitsminister Michael Außerwinkler, Skisprunglegende Hans Millonig oder Damenschisprungnationaltrainer Harald Rodlauer. Die erste Woche war Hans Linder mit dabei und einige Etappen konnte auch Behindertensportler Michael Kurz mit Sohn Nils die Radler begleiten. Die Dellacherin Sabrina Zankl, Klaus Feistritzer (Loncium), Radsportfreund Reinhold Traussnig (Retrasport), Nachwuchshoffnung Thomas Kogler, Behindertensportler Erich Stauffer sowie Olympiabronzemedaillengewinner Alessandro Pittin waren ebenfalls bei einer Etappe mit dabei.

v.l. Günther Schreibmajer, Radlwolf, Alessandro Pittin, Kurt Strobl, Ossi Jochum und Michi Kurz beim Zusammenschluss der Österreichumrundung in Paluzza/ITA
Mit dieser Radtour hat Behindertensportler Radlwolf seinen eigenen Horizont erweitert und möchte anderen Menschen in schwierigen Lebenssituationen Kraft und Hoffnung geben.